Heiko (von links) ist mit an Bord, dazu Jürgen, Klaus und Matthias. Alle vier haben an Bord den SKS absolviert und suchen mit diesem Törn eine anspruchsvollere Herausforderung. Später kommt mit Stephan der Regattataktiker dazu und mich kennter ja bereits.

Das von der Crew formulierte Ziel für die ca. 45 sm Rund-Fehmarn-Regatta: Wir wissen, dass wir mit Rollgroß und –genua nicht wirklich konkurrenzfähig sind und deshalb wollen wir mindestens Vorletzter werden. Insgeheim gehen die Fantasien natürlich viel weiter ... nach oben. Da oben (Foto rechts) wollen wir nächsten Samstag stehen!

Als die Crew den Einkauf erledigt hat, segeln wir noch schnell zum Essen rüber in den „Ostseeblick“ nach Orth und sind kurz vor 2300 zurück an Steg 12 in holy harbour.

 

 


Sonntag, 26.06.: Heiligenhafen – Wismar

Seewetterbericht: W um 3

Eine kleine Meuterei: Die Crew will nicht nur, wie von mir vorgeschlagen, Rund Fehmarn trainieren, sondern auch Urlaub machen, was sehen und da ich im gesegneten Alter, je nach Bedarf von Altersstarrsinn auf Altersweisheit (und natürlich umgekehrt) wechseln kann, entscheide ich mich für die Weisheit. Also segeln wir nach Wismar, trainieren unterwegs und das ist auch gut so.

Um 1030 sind wir mit ohne Wind aus Heiligenhafen raus und werden bei Sprühregen sogar noch auf unsere Frustrationswettertoleranz getestet. Später versuchen wir es mit Groß und Genua, aber bei so wenig Vortrieb muss letztlich der Blister helfen. Als wir den Travemünde-Gedser-Weg passieren ändern wir zunächst für eine Fähre den Kurs und danach ist schon wieder Schluss mit lustig, die Maschine wird wieder in die Verantwortung genommen. Ein tolles Regattatraining, sage ich Dir. Angenommen es ginge in diesem Tempo Rund Fehmarn, wir wären 20 Stunden unterwegs. Was dann?

Zurück in die Gegenwart, vorbei am Offentief und rein in die Wismarbucht. Ab Timmendorf/Poel an Backbord und Boltenhagen an Steuerbord vermessen wir das Segelrevier vor der Hansestadt neu. Bei Sprühregen gestartet sind wir inzwischen mitten im Sommer angekommen. Was für ein Sonntag.

Gegen 1900 rutschen wir nach Wismar rein und motoren zunächst eine kleine Hafenrundfahrt durch den alten Hafen, vorbei an der Kogge „Wissemara“ (Foto) und sind nach 33 sm endlich im Westhafen fest.

Nach Kartoffelsalat und Schnitzel aus Jürgens Kombüse geht die Crew an Land, während der Skipper heldenhaft Berge von Abwasch erledigt. Eine wunderbare Abendstimmung macht sich in der Stadt und im Hafen breit … oder liegt das an den fünf Liter Bier, die von der durstigen Crew nach der langen Reise in die eigenen Behälter abgefüllt werden.

Besser geht’s doch nich oder?

 

 

 

 


Montag, 27.06.: Wismar - Grömitz

Seewetterbericht: Schwach umlaufend, strichweise diesig, anfangs Küstennebelfelder

Wismar war eine weise und gute Entscheidung, aber heute „segeln“ wir mangels Wind mit dem VolvoPenta zunächst eine kleine Hafenrundfahrt in der Wismarbucht. Da ist zuerst Hohen Wieschendorf – Foto unten.

Wohl eine Investitionsruine mit nettem kleinen Strand nebenan, aber nach dem Subventionsbetrug leider immer noch ein Geisterhafen. Totentanz! Niemand hat hier jemals wirklich länger als eine Nacht angelegt. Der Hafen ist seit ca. vier Jahren fertig und verfällt seitdem durch die Pleite.

Von Hohen Wieschendorf segeln wir rüber in den malerischen Hafen von Timmendorf auf Poel (Foto unten). Hier sieht das schon ganz anders aus. Ein gewachsener Hafen mit Leuchtturm, ein wenig Fischerei, dem Lotsenboot. Nur macht es uns Timmendorf nicht immer so leicht wie heute.

 

 


Bei Wind aus West über SW bis Süd ist Timmendorf wegen Schwell keine gute Adresse. Aber heute, ist das kein Problem. Wer länger bleibt, sollte sich den Dusch- und Toilettenschlüssel beim Hafenmeister besorgen, ansonsten stehste draußen vor der Tür. Na und gleich am Hafen der herrliche Sandstrand, dazu am Abend ein wunderbarer Sundowner. Aber Achtung, nicht der Sundowner, sondern der Strand ist tagsüber kurtaxpflichtig.

Der dritte Hafen in der Wismarbucht ist der neue Hafen von Boltenhagen. Keine Investitionsruine wie Hohen Wieschendorf, in Boltenhagen soll demnächst der Urlaub zuhause sein. Es sei den Investoren natürlich gegönnt, dass die Rechnung aufgeht. Charme versprüht der Hafen auf so einen alten Salzbuckel jedenfalls nicht oder noch nicht.

Die Schwimmstege sind jedenfalls ganz angenehm, es gibt genügend Platz, sodass wir in einer Ecke sogar längsseits festmachen können. Eins noch: Boltenhagen ist weit, in den Ort sind es mindestens zwei Kilometer, aber im Hafen gibt es alles, was man kurzzeitig benötigt.

Der Vollständigkeit sei noch auf den Hafen in Kirchdorf/Poel hingewiesen, den haben wir rechts liegen gelassen. Um 1600 beenden wir unsere  Hafenrundfahrt in der Wismarbucht, wir haben endlich Wind und Gelegenheit, die Wismarbucht mit Ziel Grömitz zu verlassen.

Bei Sonnenschein, NW 4 und 23o gerät dieser Törn zu einer ausgesprochen sportlichen Übung, bei der ich mich dazu hinreißen lasse, diesen Tag als den bisher schönsten Segeltag des Jahres auf der Ostsee hochzujubeln. Ja, das hat richtig Spaß gemacht. So ein Wetter bei der Regatta wäre natürlich ein Traum.

Na und heute werden die Segel immer sportlicher getrimmt, wir werden schneller. Trotzdem, nicht abheben Dschunxx, den Kahn flach halten, der vorletzte Platz bleibt das erklärte Ziel.

Um 2000 Uhr sind wir in Grömitz und landen im „Dubrovnik“. Für alle irgendwie eine Reise in die Vergangenheit, als man noch zum Jugoslawen Essen ging. Und tatsächlich, die Zeit scheint stehen geblieben, nix hat sich seitdem geändert. Deko und Speisekarte wie vor 30 Jahren, das Essen beinahe auch. Zum Nachtisch noch ein Eis aus dem „La Crema“ – mehr muss man zu Grömitz nicht sagen.

Doch noch was: Der Yachthafen hat ein neues Sanitärgebäude bekommen und das ist schon einen Besuch wert.


Dienstag, 28.06.: Grömitz – Rund Fehmarn - Heiligenhafen

Seewetterbericht: Schwach umlaufend, später östliche Winde um 3, See 0,5 m.

Heute soll es von Grömitz aus zurück nach Heiligenhafen, aber auch gleich gegen den Uhrzeigersinn Rund Fehmarn gehen. Und weil der Wind nicht schwach umläuft, sondern mit 3 – 4 aus Nordost daher kommt kreuzen wir erstmal bis Staberhuk auf. Die ambitionierte Crew trainiert dabei schon mal auf der hohen Kante und sorgt damit für weniger Lage - und mehr Höhe. Von Staberhuk (die Südostecke von Fehmarn) dann auf Halbwindkurs weiter bis Puttgarden. Natürlich sehen wir das Sperrgebiet nordöstlich von Puttgarden, aber dass es kurz vor der Hafeneinfahrt noch ein neues, kleines Sperrgebiet gibt bemerken wir beinahe zu spät. Also doch noch einen Kreuzschlag und dann, am Fährhafen Puttgarden vorbei, endlich westwärts durch den Fehmarnbelt.

Aber was fährt da hinten? Noch sehr weit weg ein riesiges elegantes Kreuzfahrtschiff. Vor ein paar Tagen haben wir ja in Travemünde die 294 m lange „Queen Elisabeth“ bewundern dürfen – siehe Logbuch vom Ostwestfalentörn. Und das hier? Schwarzroter Schornstein? Das kann nur ein Cunard Dampfer sein! Leider reicht das Fernglas nicht aus, aber dicht unter Land sind wir ja im Internet und als wir die AIS-Seite (http://www.marinetraffic.com/ais/de/default.aspx) öffnen, identifizieren wir die „Queen Victoria“. Klar, ein Cunard-Liner auf dem Weg über den Großen Belt, in die Nordsee nach Southampton.

Die 294 m lange und 90.000 BRZ große „Queen Victoria“ (Foto Cunard)

Ab Westermarkelsdorf wird aus dem ambitionierten Kreuzkurs eine vergnügliche Urlaubsreise. Bei Halb- bzw. Raumwindkurs loten wir das Regattaterrain an der Westküste aus und prüfen, wie dicht wir unter Land segeln können. Schnell noch über den Flügger Sand gerutscht und dann sind wir plötzlich mittendrin in irgendwelchen Filmaufnahmen. Auf der „Marco Polo“ steht irgend so ein „Heinokapitän“ mit ner brünetten Lady, während auf dem Klüver Kamera und Ton buchstäblich Halt suchen.

Damit die Kapitänsuniform auch kinogerecht sitzt, hat man sie dem Heino auf dem Rücken zusammen geklammert. Ein witziges Bild, aber was geht das uns an. Wir sind um 1940 nach 52 sm fest in Heiligenhafen.


Mittwoch, 29.06.: Training Rund Fehmarn

Seewetterbericht: SO 4 – 5, vorübergehend etwas abnehmend, später NW drehend, später Schauer- und Gewitterböen

Vor dem Training wollen wir uns die Segelanweisungen für die Regatta direkt bei der Segler-Vereinigung Heiligenhafen (www.svh-ssch.de) abholen und legen kurzzeitig im vereinseigenen Hafen an. Leider ist kein regattakundiger Segler anzutreffen, aber da heute Abend Clubregatta sein wird, werden wir vom Hafenmeister auf den Abend vertröstet, da ist garantiert jemand da. Okay, wir kommen heute Abend wieder.

Also starten wir zu unserer Proberegatta um 1142 an der Osttonne. Und da wir jetzt natürlich noch keine Gegner auf der Regattabahn haben erklären wir kurzerhand einen holländischen Schoner zu unserem härtesten Konkurrenten. Die Holländer nehmen unseren Fehdehandschuh aber nicht wirklich auf und verabschieden sich nach einer Stunde – natürlich weit abgeschlagen – in Richtung Rødby.

Den Skipper interessiert das nicht wirklich. Er hat bereits aus großer Entfernung seine „kleine Sensation“ entdeckt: Auf dem Kiel-Ostsee-Weg hatter die „Cap San Diego“ ausgemacht, die schon bald beinahe unseren Kurs kreuzen wird. Die „Cap San Diego“ ist noch ein richtiges Schiff, doziert der Skipper, in den 1960ern gebaut, zählten die Cap San-Schiffe der Hamburg-Süd zu den modernsten Frachtern der Welt. Diesen Eindruck bestätigt auch die Regattacrew, die aber ansonsten die romantisch verklärten Sagen aus der guten alten Zeit geduldig über sich ergehen lässt … mehr Infos also besser unter www.capsandiego.de

Auf der „Regattabahn“ nix neues. Um 1540 haben wir Puttgarden querab, um 1715 Staberhuk. Der Wetterbericht verkündet Schlechtwetter, in der Ferne baut sich bereits langsam eine Gewitterfront auf. Berichte aus der 280 km entfernten Heimat erzählen bereits von voll gelaufenen Kellern. Leider werden wir jetzt auf Vorwindkurs immer langsamer. Schaffen wir es noch vor dem Gewitter bis Heiligenhafen? An der Ansteuerungstonne des Fehmarnsund lassen wir Regattatraining Regattatraining sein und starten den Diesel. Von Südwesten verdichten sich die Wolken und bei der Betrachtung des Regenradar können wir dem bevorstehenden Inferno eigentlich nicht mehr entkommen.

Vor Heiligenhafen dümpelt die Clubregatta der Segler-Vereinigung (www.svh-ssch.de) in der Ruhe vor dem Sturm, während wir uns in die Schwerwetterklamotten flüchten – nur zur Abschreckung des Gewitters, das sich dann tatsächlich noch lange Zeit nimmt. Erst in der Nacht wird es wie aus Eimern schütten. Später, am Clubhaus der Segler-Vereinigung Heiligenhafen, erfahren wir beinahe alle Details über die Regatta, aber was am Samstag genau sein wird, ob z.B. mit oder gegen den Uhrzeigersinn um die Insel gesegelt wird, weiß hier auch niemand.

Noch ein Spruch: Die attraktive Tochter der durchaus hübschen Mutter beim anschließenden „Chinesen“ kommentiert unser Vorhaben zutreffend, „... beim (Hochsee-)Angeln hat man wenigstens was davon, Segeln hingegen koste nur viel Geld und dafür bekommt man nichts zurück!“ Weißte bescheid?


Donnerstag, 30.06.: Regattatraining

Seewetterbericht: NW – W 5 – 6, Schauerböen, vereinzelt Gewitter, anfangs diesig, See 0,5 – 1,5 m

Es ist immer wieder dasselbe, wenn’s ungemütlich wird, macht niemand Fotos. Heute ist so ein fotofreier Tag. Wir haben schon im Hafen 6 Bft. und wagen uns dennoch auf die Piste. Vielleicht ist genau das unsere Chance. Bei Schwerwetter wird unsere „Kalami Star“, die voll getankt ist und viel schwere Ausrüstung an Bord hat, möglicherweise einige Nachteile (z.B. Rollgroß) kompensieren können. Bei 6 und viel Welle haben es auch die anderen Crews schwer, z.B. mit dem Spinnaker zu punkten.

Von wegen Chancen, draußen sind es eher 7 Bft. und die 1,5 m hohen Wellen bringen die Crew schnell an ihre Grenze. Wir sind eben keine ausgebuffte Regattacrew, sondern haben den SKS noch frisch in der Tasche. Trotz stark gereffter Segel liegen wir ordentlich auf der Backe und tauchen tief in die Welle ein. Was geht denn hier ab, bei dem Wetter kannste doch keine Regatta segeln?

Aufmerksam beobachte ich die Crew bei der Arbeit, aber höre auch gut in mich rein: Unter diesen Bedingungen würde ICH auf einen Start verzichten, das Verletzungsrisiko wäre mir einfach zu groß. Nicht das jermand über Bord geht, dagegen schützen wir uns, sondern eher das jemand stürzt und sich dabei verletzt. Folgerichtig entscheide ich, das Training abzubrechen, in der Liga spielen wir noch nicht. Geschützt vom Graswarder fahren wir in der Nähe des „SKS-Spielplatzes“ lieber noch ein paar realistische Notmanöver, danach ist Schluss mit lustig.

Damit wir uns richtig verstehen: Fehmarn Rund ist für ambitionierte Crews eine von vier Stationen im Regattacircus. Deshalb wird die Regatta  von durchaus hochkarätigen Crews gesegelt, aber herzlich willkommen sind dabei auch die ganz normalen Yachten, die mal Regattaluft schnuppern wollen. Diese Einladung haben wir gern angenommen. Schau mal das Video vom letzten Jahr: www.supersailtour.de/index.php/das-event.html


Freitag, 01.07.: Regattatraining

Seewetterbericht: W - NW 5 – 6, abnehmend 4 – 5, See 0,5 – 1 m

Heute kommt endlich Stephan dazu, unser Taktiker und der Einzige, der sich mit Regatten wirklich auskennt. Zum Glück kennt sich Stephan auch mit Segeltrimm und „Pissbögen“ aus. Fehmarn Rund werden wir heute nicht segeln, aber die Schlüsselstationen: Das Aufkreuzen zur westlichen Ansteuerungstonne im Kiel – Fehmarn – Weg und damit auch immer wieder wenden, wenden, wenden. Immer wieder Pissbögen und immer wieder klappt die Wende nicht schnell genug. Die Rudergänger verlieren einfach zu viel Fahrt. Sag' ich doch und „... fahrt die Wende weicher“, korrigiert auch Stephan und so langsam löst ein systematischer Ablauf den Zufall ab. Training eben. Auf Vorwindskurs sind wir mit Schmetterling schneller, als Raum zu kreuzen, arbeiten wir heraus und als wir den Fehmarnsund von Ost nach West aufkreuzen kann es besser nicht mehr laufen. Die Regatta kann kommen.

Am Abend steigt das Regattafieber. Die Sponsoren lassen es auf der Bühne am Kapitän-Willi-Freter-Platz so richtig krachen, aber bei dem Mistwetter sorgt auch die richtig gute Band nicht wirklich für Regattafieber.

Spannend wird es erst als der Wettfahrtleiter Karl Schmütsch (o.lks.) die Segelanweisungen und den Wetterbericht für morgen verkündet. Mit 4 bis 5 aus NW wird alles gut segelbar, erfahren wir, aber unsere Wetterquellen verkünden mit schaurigen Böen schon jetzt düstere Prognosen. Vielleicht hat sich die Crew deshalb die offiziellen (wärmenden) Regatta-T-Shirts zugelegt.


Samstag, 02.07.: Die Regatta wird … verschoben

Mit 4 – 5 aus NW ist alles gut segelbar, hieß es gestern Abend bei der Skipperbesprechung, doch der Regattatag wird zum schaurigsten und stürmischsten Tag der bisherigen Saison. Wir gehen schon mit gemischten Gefühlen um 0630 duschen und erfahren wenig später, dass Fehmarn Rund um einen Tag verschoben worden sein soll. Der Anruf bei der Wettfahrtleitung bestätigt die Infos aus dem Waschhaus, leider.

Heute jagt ein Schauer das nächste und der Wind geht gnadenlos auf über 30 Knoten – im Hafen. Draußen weht es mit bis zu 8 Bft., vergessen wir diesen Tag. Nein, nicht ganz, die Crew verlustiert sich auf Fehmarn oder in der Stadt und der Skipper geht mal wieder in den wunderbaren Waschsalon, schmutzige Wäsche waschen.

Gegen Abend immer noch Schauer, immer noch viel zu viel Wind, aber als der nasse Grill mit viel Mühe Feuer fängt und Jürgen die Paellapfanne vorbereitet – hier unten die Zutaten - da kehrt wieder Zuversicht ein an Bord der „Salami Star“.


Dann eben Morgen. Klar, alle kommen Morgen später nach Hause als angekündigt, aber das Training war wenigstens nicht umsonst.

Früh sind wir in der Koje, gleich geht’s los.

 

 

 

 

 


Sonntag, 03.07.: Die Regatta wird … abgesagt

Seewetterbericht: NW um 5 – 6, Ostteil abnehmend 3 – 4, zeitweise diesig, Nebelfelder, See bis 1,5 m

Du wachst morgens auf und hörst immer noch das Pfeifen des Windes in den Masten, aber Du siehst sie kaum noch … dichter Nebel liegt über Heiligenhafen. Sichtweite vielleicht 50 - 100 m. Leute, wir haben den 03. Juli, es ist Sommer, das kann doch alles nicht wahr sein. Diesmal hören wir über UKW Kanal 72 von der Wettfahrtleitung, dass der Start um eine Stunde verschoben wird. Kiel Leuchtturm meldet bereits freie Sicht. Wir koppeln die Windgeschwindigkeit von Kiel Leuchtturm bis Heiligenhafen, doch weit gefehlt, der Nebel ist auch eine Stunde später immer noch da. Die Wettfahrtleitung hat keine andere Wahl, als die Regatta abzusagen: „An alle Regattateilnehmer, an alle Regattateilnehmer“, meldet sich Karlo Schmütsch über Kanal 72, „die Regatta wird aufgrund der schlechten Sicht abgesagt“.

Die Fehmarnsundbrücke (links) aus ca. 100 m Entfernung. Stephan erstmals am Rohr eines Dickschiffes

Natürlich sind wir enttäuscht und wie wir später erfahren, hätten die Dickschiffe durchaus starten können, aber die schnellen Cats hätten bei der Sicht keine Chance gehabt. Es wäre nur schwer nachvollziehbar, wenn eine Gruppe startet und die andere nicht, Basta.

Aber ein angefangener Segeltag ohne Segeln? Das geht gar nicht. Also drehen wir noch einmal eine „Ehrenrunde“ bis rüber in den Großenbroder Binnensee. Ein paar Hafenmanöver folgen und abschließend das Aufkreuzen durch den Fehmarnsund. Dass wir dabei am Ende auf der Kreuz schneller sind als eine Comfortina 42 unter Maschine in Geradeausfahrt, bestätigt unseren Formanstieg der letzten Woche. Sogar Stephan, der erstmals am Ruder eines Dickschiffes steht, lernt noch was dazu, genau wie wir auch.

Trotzdem, eine tolle Woche liegt hinter uns … vielen Dank an die wunderbare Crew für die Fotos und überhaupt ...