Geschafft. Endlich sind Thomas, Hendrik, Michael und Ralf (von links) erfolgreich durch das schwere Wetter der SSS-Prüfung gesegelt. Für mich als Wiederholer war diese Prüfung überraschend sogar ein Gewinn, denn neben den "Fantastischen 3 " habe ich Heinz & Dieter als tolle Segler und Skipper Jens als herausfordernden Ausbilder kennen gelernt. Vielen Dank an euch, an meine Ausbilder der DHH in Hannover und natürlich an die Freunde, die mir vor der Prüfung wieder Mut gemacht haben. Jetzt freue ich mich auf eine prüfungsfreie Saison und werde mit den gewonnenen Erkenntissen zu neuen Ufern aufbrechen.
    

Weil die beiden Tage mit Training, Lernen und der Prüfung vollgepackt waren, gibt es hier keine Fotodokumentation wie von der Prüfungswoche Ende März. Also geht es gleich an Bord der 38er X "Kattegat". Und wer einen Tag vor der Prüfung in ein eingespieltes Team kommt, hat es in der Regel nicht leicht. Aber keine Regel ohne Ausnahme, denn diese Crew hat mich in wenigen Stunden in ihre Abläufe integriert und mit Bemerkungen aufgebaut: "Wieso haben wir eigentlich eine Woche trainiert, während Du das Boot auf Anhieb manövrieren kannst?"

Damit ich bei so viel Zuwendung nicht gleich abhebe, lässt mich Skipper Jens erst einmal alle Manöver fahren - alle!!! Die Crew muss ohne Ende kurbeln bis ich alle möglichen Kurse und Tonnen der Umgebung abgegrast habe. Nach dieser "Aufnahmeprüfung" hat mich wohl auch der Skipper in die Crew aufgenommen. Wenig später steigen meine sportlichen Mitsegler, unterwegs von Marinaminde nach Glücksburg, beinahe in die Europameisterschaft der Achter ein, die gerade vor Glücksburg gesegelt wird. Leider hat die schnelle 38er X gegen die professionelle Konkurrenz keine Chance.
    

Diese Fotos erzählen von einer scheinbar "geruhsamen Regattabegleitung" und fantastischen Aussichten auf die Achter. Wir sehen aber auch, dass unser Skipper immer eine Hand an der Boje hat. Eine falsche Bemerkung, wie z.B."...von wegen Kaffeefahrt oder zu wenig Sport in dieser Woche", lässt sofort die Boje über Bord gehen und dann müssen wir schuften. Eine schöne sportliche Bescherung, die beinahe so kräftige Muckis bringt, wie bei den Profis nebenan auf den Regattaachtern oder der Spinat am Freitag. Gut, Morgen soll ja alles klappen.

Na klar gibt es auch Pausen, aber die müssen wir uns hart erarbeiten, z.B. indem wir "rückwärts an den Steg gehen" üben. Gar nicht so leicht, wenn der Bug dabei zum Wind drehen muss. Dazu die Arbeit am GPS, Radar und der Abgleich mit der Seekarte. Das volle Programm also, dazu ein gnadenloser Skipper, der scheinbar locker seine Crew durchschaut. Schon den Gedanken an eine Meuterei liest Jens aus der Körpersprache seiner Schüler. Sofort geht die Boje über Bord - von wegen Meuterei auf der "Kattegat" - cool.
    
    

Am Abend vor der Prüfung richtig Arbeit für die wunderbare Kombüsencrew - schließlich handelt es sich bei der DHH in Glücksburg um eine Ganztagssegelschule. Aber auch hier gilt, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Erst bekommen die Segelschüler ihre Zertifikate unter Anteilnahme aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer und dann wird auf der wunderbaren Terrasse in der Abendsonne gegessen. Wenn hier am Donnerstag das Wildschwein auf dem Grill räuchert, dann hat es auch ein wenig von diesem kleinen Dorf in Gallien ... DHH-Teamspirit.

Die Aufregung vor einer Prüfung kann man nicht fotografieren und da ich als erster unter Deck geprüft wurde, bekam ich die anfangs noch etwas wackeligen Hafenmanöver gar nicht mit. Doch irgendwann hatten wir uns "frei gesegelt" und alles lief wie am Schnürchen, auch beim Prüfer unter Deck. Nun konnte eigentlich nichts mehr schief gehen - nur noch das letzte Anlegemanöver. Das war mein job und gelang butterweich. Geschafft! Die letzten beiden Fotos kennt ihr ja. Thomas und Hendrik vorn, dahinter Skipper Jens, Michael und Ralf.