Wir wollten entweder Fehmarn umrunden und in Burgstaaken anlegen oder nach Rödby auf Lolland segeln. Je nachdem wie der Wind weht. Für den Fall das wir nach Rödby fahren kauften wir schnell noch etwas Verpflegung ein, weil wir dort wohl kaum etwas bekommen würden. Als wir gegen 4 Uhr die Westküste von Fehmarn erreicht hatten mußten wir unsere Pläne ändern. Dort war sehr hoher Seegang aber der Wind hatte auf einmal nachgelassen. Jedenfalls wurde mir von dem Geschaukel etwas schlecht. So entschieden wir uns zurückzufahren und in Großenbrode einem Hafen an der Lübecker Bucht anzulegen. Das hatte auch seine Vorteile, weil wir dort bestimmt eine Kneipe mit Fernseher finden würden, um das Fußballspiel Deutschland – Brasilien zu sehen.
Als wir dann wieder in Richtung der großen Brücke zwischen Fehmarn und dem Festland fuhren und meine Seekrankheit etwas nachgelassen hatte, sah ich plötzlich einen Schatten im Wasser und kurze Zeit später hörten wir es hinter uns platschen. Mein Vater, der Angler ist, meinte das es ein Hornhecht sein könnte. Doch schnell wurde klar das er Unrecht hatte. Sekunden später sahen wir zwei delfinartige Fische, an der Backbordseite der Yacht entlangschwimmen. Sie stießen kleine Wasserfontänen aus und machten beim Atmen an der Wasseroberfläche fauchende Geräusche. Sie schwammen an der Bordwand entlang, musterten uns interessiert, tauchten unter dem Bug auf die Steuerbordseite, schwammen dann wieder Richtung Heck.Nun war klar das es Schweinswale waren. Sie umschwammen unser Boot mehrfach und blickten uns dabei freundlich an. Es war ein größeres und ein kleineres Tier gleichzeitig zu sehen. Schließlich tauchten sie ab. Es war ein einmaliges Erlebniss und es war uns auch völlig egal, das wir das Fussballspiel bereits verpasst hatten und das Deutschland gegen Brasilien 2:3 verloren hat.
 
Am nächsten Morgen fuhren wir nach Burgstaaken wo wir uns kurz den Hafen ansahen, und dann wieder unter der großen Brücke Richtung Heiligenhafen fuhren. Der Wind hatte jetzt stark zugenommen und das Schiff lag sehr schräg, doch Ralf machte das Segel kleiner und dann ging es wieder. Dies war ein schönes Wochenende. Nochmal vielen Dank an Ralf, das er uns mitgenommen hat.


Niklas Reinhardt, Vöhrum (13 Jahre)