Freitag, 21.10.05 Heiligenhafen - Burgstaaken

Nur ein paar Boote liegen noch am Steg 5 in Heiligenhafen, die Saison ist gelaufen und die Hafenmeister haben sich in die Verwaltung zurückgezogen. Seglerisch ist längst Winter, meteorologisch Herbst, gefühlt immer noch Spätsommer. Wie schade, dass uns die Klimaforscher dieses schöne Wetter nicht in vollen Zügen genießen lassen, sondern uns auf allen Kanälen gebetsmühlenartig für den einsetzenden Klimawandel verantwortlich machen. Von den Vorteilen, wie z.B. niedrigen Heizkosten, ewigem Sommer & endlich Palmen an der Ostsee redet niemand. Kein Boot bräuchte mehr ins "Winterlager" - aber hört da überhaupt noch jemand hin? Ist da vielleicht noch wer? Ach Du.

Bis es so weit ist haben wir jetzt 3 Bft. aus SO, segeln ab 1230 in den seglerischen Winter und verlassen Heiligenhafen (u. li. Blick zurück aus dem Fahrwasser). Kein Boot weit und breit, wo im Sommer gelegentlich mit hohem Verkehrsaufkommen gerechnet werden muss. Als wir das Fahrwasser hinter uns haben und der Automat das Ruder übernehmen soll, rastet der mal wieder aus. Der Autohelm ist so "verletzungsanfällig" und nervt nur noch rum. Direkt vor der Fehmarnsundbrücke erwischen wir endlich einen Segler, ansonsten ist auf dem Wasser "tote Hose". Wie so oft haben wir den Wind im Fahrwasser genau von vorn und müssen unter Maschine bis zur Ansteuerung.
    

Von der Ansteuerungstonne bis Burgstaaken schenkt uns der Wind zum final countdown noch eine geruhsame Segelstunde. Dann machen wir an der Tankstelle für die erste Saisonbilanz fest. Knapp 70 Ltr. Diesel haben wir verbraucht, im letzten Jahr waren es 220 Ltr. Das spricht für guten Wind, der immer noch stetig aus Südost hereinweht.

Nun sollen wir rückwärts an die Pier, damit der Kran den Mast ziehen kann. Na und das Manöver haben wir ohne Ende bei der SSS-Prüfungsvorbereitung in Marinaminde trainiert. Das sitzt immer noch wie Radfahren. An der Pier werden die Segel für den Winter verpackt, Baum und Rohrkicker demontiert sowie die Wanten und das Achterstag gelöst.
    
    
    

Dann kommen wieder Wilhelm der Kranführer und Jürgen Kölln mit Trecker & Hafentrailer. Erstmals hievt der neue 25 to Kran von Baltic Kölln "Kalami" in Burgstaaken von buten nach binnen. Leider entdecken wir vor dem Absetzen des Bootes auf den Trailer einen minimalen Spalt zwischen Kiel und GFK. Auf dem Foto links ist der nicht mal milimeterbreite Spalt, der durch das Bootsgewicht jetzt natürlich geschlossen ist, gut zu erkennen. Das wird teuer, schließlich muss der Kiel gelöst und "Kalami" tagelang für die Reparatur angeliftet werden. Dann wird der "Zwischenraum" gereinigt und mit Dichtmittel ausgespritzt, bevor "Kalami" wieder abgesenkt wird und die Bolzen angezogen werden können. Mit dieser Macke stellen wir uns bei "unserem Bootsbauer" als dritte Crew hintenan - der hat auch Hochkonjunktur.

    

Damit ist der Skiurlaub in den Alpen gestrichen, im Harz ist es ja auch ganz schön. Wie schade, aber dennoch haben wir "Kalami" sorgfältig auf den Winter vorbereitet, mit Hochdruck gereinigt, poliert, gestrichen, Frostschutz aufgefüllt und den Fäkaltank ausgebaut, damit der endlich geschweißt werden kann.

Mit diesen Bildern begann die Saison 05 und natürlich hört sie genauso wieder auf - scroll Dich mal durch diese turbulente Saison nach oben. Jetzt folgt die Zeit der Bootsmessen und in diesem Winter soll es Düsseldorf werden - sehen wir uns Ende Januar?