Wenn Sie mit dem Wind von A nach B segeln, lassen Sie die ganze Welt hinter sich. Segeln ist einfach das Größte und dabei ganz natürlich. Segelboote stinken nicht und sind leise. Das wollen Sie lernen? Dann willkommen an Bord. Sie werden als Einsteiger ganz bestimmt Ihren Spaß haben, vielleicht manchmal in der Krise stecken, im Regen, in der Sonne, aber (fast) immer im Wind. Nass und trocken werden Sie, kalt und warm – und das hautnah. Sie entdecken die große Freiheit auf dem Wasser und wie es hinter dem Horizont weiter geht. Sie werden mit ihrer Angst konfrontiert, lernen mit Sicherheit neue Grenzen kennen, übernehmen Verantwortung und müssen im richtigen Moment zupacken. Während sich einige am sicheren Ufer wünschen, „… so was möchte ich auch mal machen“, sind Sie bereits einen Schritt weiter. Sie haben verstanden, die Abenteuer kommen nicht zu Ihnen nach Hause, da müssen Sie schon selber hin.
Als mich das Segelvirus infizierte ahnte ich nicht, dass ich 13 lange Wochen, beinahe jeden Abend und dazu am Wochenende intensiv lernen würde. „Ihr müsst was tun“, vermittelte die Segelschule immer wieder, aber wie viel konnten die gar nicht wissen. Erst nach einiger Zeit habe ich begriffen, nicht die Segelschule bringt mir das bei, sondern ich will das lernen. Wenn Erwachsene in die Segelschule gehen, mustern einige leider vorzeitig ab und nicht alle halten während der Prüfungen klaren Kurs, doch am Ende nehmen die meisten Seeleute das Patent mit an Bord. Aber diese Lizenz hat ihren Preis und den sollten Sie vor dem Ablegen kennen - einschließlich aller Nebenkosten.
Der Segelspaß beginnt bereits in der Jolle, schließlich klappt das hin und her segeln schon nach wenigen Stunden „Fahrschule“. Dann geht's richtig los. Wochenend' und Sonnenschein und am Sonntag will der oder die Süße mit ihm/ihr segeln geh'n. Doch wehe, die Süßen werden von außen und von innen nass und frieren auf der Jolle. Dann ist Schluss mit Lustig, denn für gute und sinnvolle Segelkleidung kratzt man fast den vierstelligen €-Bereich. Segeln ist eine Preisfrage - wenn's ein eigenes Boot sein soll sowieso.
Nie im Leben wollte ich ein Buch über meinen Einstieg in die angenehmste Form des Reisens schreiben, sondern mit dem „Logbuch“ meine „Berufsausbildung“ aus der Distanz betrachten, Fehlern auf die Schliche kommen und erste Erfolgserlebnisse feiern. Wenn Sie in diesem Buch mitsegeln sind Sie von der Idee bis zu den abschließenden Segelprüfungen dabei. Sie werden an den ersten kleinen Segeltörns teilnehmen und können Ihren eigenen Kurs, den Zeitaufwand und die voraussichtlichen Kosten gut daraus ableiten. Hier erfahren Sie, was wirklich auf Sie zukommt. Sie wissen jetzt, woran Sie sind!
Für Einsteiger reduziert sich die aktuelle Segelliteratur allein auf das Vermitteln der Technik. Wie Sie sich vorbereiten oder was hinterher passiert sagt Ihnen niemand. Über persönliche Erfahrungen, Fortschritte, Spaß und Vergnügen, Grenzen, von Pleiten, Pech & Pannen eines Segeleinsteigers, den Kosten oder Tipps im Internet ist nirgendwo die Rede - hier sind Sie mittendrin. Fünf Abschnitte prägen den Ausbildungstörn durch dieses Buch: Segeln lernen in 195 Tagen, Abenteuer und Erfahrungen im Gegenwind, auf Große Fahrt im kleinen Schiff, UKW-Sprechfunkzeugnis sowie der erste Chartertörn durch die Westliche Ostsee.
Die Reise führt uns über Korfu, zum hannöverschen Maschsee, vom Steinhuder Meer zur Schlei und endlich raus auf die Ostsee. Viel Persönliches ist dabei und viel Lokales. Meine Freunde sind an Bord, die Großfamilie rund um den Segelsport und meine langjährige Lebensgefährtin Sabine – mit der ich inzwischen in den Hafen der Ehe gesegelt bin. Das Besondere an diesem Buch ist das Persönliche und ganz bestimmt hat mein Freund Andreas recht: »Richtig Segeln« lernen Einsteiger in den Büchern der Segelprominenz, aber das Spannende, was beim Segeln lernen wirklich passiert, das steht nur in diesem Buch. Willkommen an Bord. Dies ist Ihr Kurs zum Erfolg.