2010
Am 07. Mai haben Martin & Vitus (links) erfolgreich ihre SKS-Prüfung vor Heiligenhafen abgelegt. Wie schön, aber warum ausgerechnet an einem der scheußlichsten Tage überhaupt? Wir segeln bei heftigen Schauerböen mit durchgehend 6, in Böen 7 Bft., sind von außen und von innen nass und das bei vielleicht 7 Grad. Den Dschunxx wird wirklich alles abverlangt – die Muckibude brauchen die nicht mehr.
Der Prüfungsausschuss stellt es unter diesen Bedingungen den Skippern frei, ihre Crew prüfen zu lassen, aber die "Kalami Star Crew" ist gut vorbereitet und so segelt neben uns nur noch ein Boot die Prüfung, die aber leider nur mit 50% Erfolg. Alle anderen müssen ohnehin wieder kommen. Zudem habe ich mit Joachim, Skipper der Sportseeschifferschule Köln vereinbart, seine Crew mit an Bord zu nehmen. Es wird ganz schön eng im Cockpit und später bei der Zeugnisvergabe im Salon, aber die Sprengel-Stollwerck-Connection löst ihre Aufgabe in wirklich beeindruckender Weise.
Mailt doch mal eure Namen aus Köln, damit wir euch hier wieder finden. Thorsten, Björn, ...?
Die Manöver gestalten sich nicht einfach, immer wieder kommt Wasser über und oft segeln die (noch unerfahrenen Dschunxx) "Kalami Star" so hart, dass wir uns manchmal böse auf die Seite legen. Na und "local heroes" produziert der Törn beim Boje einfangen auch noch. Harte Arbeit Dschunxx und natürlich Glückwunsch, alle haben bestanden.
Die hannoversche Vorgeschichte: Es gibt auf den Weltmeeren so einige Seglerinnen und Segler, die haben längst ihre Meilen zusammen, die können auch segeln ... nur der Schein fehlt manchmal noch. Für diese Spezies habe ich den SKS-Quicky konzipiert. Drei Blöcke Theorie à sechs Stunden, danach die theoretische Prüfung und ein paar Wochen später zwei Tage Manövertraining (die Crew nennt das Muckibude) und im Anschluss sofort die praktische Prüfung. Voraussetzung: Die Dschunxx tun was!
Und die Dschunxx tun richtig was, nur für das Wetter können die Kerle auch nix. Im Prinzip können wir nur einen Tag trainieren (Mittwoch), am Donnerstag segeln wir bei 7 Bft. nur eine "Spazierfahrt" vor die Haustür, das Manövertraining müssen wir streichen. Sogar im Hafen verholen wir auf einen geschützten, ruhigeren Platz, aber statt "Boje über Bord" gibt's wenistens ein kleines Kulturprogramm in die Heiligenhafener Geschichte.
Das Gemälde links (Heimatmuseum Heiligenhafen) zeigt den alten Hafen. Rechts der Hinweis auf die frühere Brücke, die die vorgelagerte Insel Graswarder mit der Stadt verband. Anstelle der Brücke befindet sich heute die Einfahrt in den Yachthafen (Achtung, das ist das Nebenfahrwasser, das Hauptfahrwasser führt in den kommunalen Hafen)!
Am Samstag (19.04.) von Neustadt rüber nach Travemünde legen wir die paar Meilen ausgesprochen sportlich zurück. Wenn Engel reisen ... Traumwetter und wieder um die 8 Knoten.
Seit Donnerstag, den 25. März, 1325 MEZ, sind wir wieder im Wasser. Nach der Eiszeit ein absoluter Überraschungscoup in Burgstaaken/Fehmarn. Die Stammcrew ist vermutlich nicht amused, dass ich mal eben einhand eine Woche vor dem Termin losgesegelt bin, aber die Chance der beiden Beinahesommertage im März, auf der Wettergrafik von Fehmarn unten gut zu erkennen, musste ich einfach nutzen, das Boot war auf der pole-position ohnehin startklar.
Bilder vom Kranen kennter ja schon, meist hat Sabine fotografiert oder die Stammcrew. Das ist in diesem Jahr völlig anders, ich kann die Kamera nur dem erstbesten "Passanten" in die Hand drücken und Bernd Gies macht spontan wirklich an die 60 wunderbare Fotos. Vielen Dank Bernd.
Mit Ernst dem Kranführer (und Hafenmeister) und Jürgen als Rangierer, sitzt wirklich jeder Handgriff ohne viele Worte, super.
Noch schnell da pönen, wo man auf dem "Bock" nicht drankommt und rein ins Wasser. Wer 7 Minuten Zeit für eine coole Rückblende hat: Guck mal, wie es hier noch bis vor zehn Tagen ausgesehen hat!
Nach Maststellen und Aufriggen raus auf die Ostsee und gern die Grüße für eine schöne Saison an das Gummiboot der Waschpo erwidert, gleich darauf dasselbe Spiel mit der Küstenwache, um dann wenigstens für ein paar Minuten die neue Genua zu setzen. Das war's dann aber auch schon mit dem Wind.
Der neue Plotter besteht seinen ersten Test an der Steuersäule und zeigt - tageslichttauglich - die Seekarte nun endlich in Farbe, nur der Windmessgeber (rechts) ist noch nicht angeschlossen. Auf der anderen Brückenseite noch mal Grüße an die Küstenwache ..? Wie, ich passiere in zwei Stunden nur diese drei Boote und alle sind allein zu meinem Schutz unterwegs? Wunderbar, im Fehmarnsund sicher wie in Abrahams Schoß! Vor Heiligenhafen-Ost noch ein paar langsamste Kreise gedreht - und der Autopilot ist ebenfalls neu kalibriert. Besser geht's doch nicht.
Immerhin 36 Gäste konnten wir zu einer ausgesprochen familiären Premiere in der "Zwischenzeit" begrüßen. Kombüse und Service hatten den Abend mit maritimer Deko und einer Speisekarte von der Küste liebevoll vorbereitet und dafür ein herzliches Dankeschön an Eileen Wenig und ihre Crew.
Dann, nach 90 Stunden !!! Arbeit am Video und das muss einfach mal gesagt werden, endlich Vorhang auf für unsere sommerliche Segelreise. Während uns draußen die Eiszeit ganz vorsichtig verlässt, legen wir im Salon der "Zwischenzeit" zu einer hyggeligen Traumreise in den Sommer ab. Wir segeln über Warnemünde, Sassnitz nach Bornholm und kehren, nach einem Abstecher zu den Erbseninseln, über die südschwedische Küste zurück nach Heiligenhafen. Am Ende haben alle Kreuzfahrer nicht nur 416 sm sondern auch einen wunderbar maritimen Abend im Kielwasser. Obendrein spült die kostenlose Traumreise auch noch manchen € ins DGZRS-Schiffchen und sorgt damit für ganz viel Lust auf Meer.
Das Video eignet sich übrigens hervorragend für einen Vortrag im Clubhaus oder sonstwo. Der Trailer zum Film allenfalls für einen virtuellen Kurztrip ...