2007
Donnerstag, 06. September 07, Heiligenhafen
So ganz genau weiß ich nicht, warum die Crew diesen Törn als „Philosophentörn“ eingetütet wissen will, aber das habt ihr nun davon Dschunxx und das führt konsequenterweise zu folgender Crewliste:
Andreas Marcuse
Jens W. Adorno
Torgen Horkheimer
Karsten Habermas
Ralf Bloch
nimmt nach 15 Jahren endlich wieder das Ruder in die Hand. Tourt diesmal nicht mit dem Sendungsbewusstsein, ob sich der Marxismus im Stalinismus bis zur Unkenntlichkeit oder Kenntlichkeit verwandelt hat, durch die Häfen.
auf den Regattabahnen buten & binnen gefürchtet. Wegen seiner kulturkritischen Position zum Verblendungszusammenhang der bürgerlichen Gesellschaft nicht unbedingt bei allen Hafenmeistern beliebt.
sammelt zwar seamiles & more, beschäftigt sich aber doch lieber mit der Kritik der Bürgerlichen Gesellschaft – die Segelszene in diesem Fall mal ausgenommen.
dokumentiert Segeltörns und beeinflusst maßgeblich die Entwicklung der deutschen Segelwissenschaften, die Moral- und Sozialphilosophie und eine vielbeachtete Diskurstheorie der Moral und des intern. Seerechts.
entwickelt als Navigator seine Philosophie des zwischen Nicht-Mehr- und Noch-Nicht-Sein, die sozialwissenschaftlich methodologisch bisher leider noch nicht in die Logbücher aufgenommen worden ist.
Getreu dem Motto „Ein Tag ohne Bier ist wie ein Tag ohne Wein“ haben die Dschunxx bereits im Heimathafen Hannover reichlich Proviant gebunkert, sodass in Heiligenhafen nur noch geringe Mengen ergänzt werden. Und nachdem die persönliche Ausrüstung gestaut und die Kojen bezogen sind vereinbart die Crew, die lokale Wirtschaft* durch eine entsprechende Nahrungsaufnahme zu fördern. Später erfolgt an Bord der „Surprise“ die erste Rate der Sicherheitseinweisung (innen) und das vorläufige „Briefing“ für den möglichen Kurs, bevor unsere Denkercrew in einen tiefen Schlaf fällt.
* hier ist die Rede vom Seestern, gleich am Yachthafen
So ganz genau weiß ich nicht, warum die Crew diesen Törn als „Philosophentörn“ eingetütet wissen will, aber das habt ihr nun davon Dschunxx und das führt konsequenterweise zu folgender Crewliste:
Andreas Marcuse
Jens W. Adorno
Torgen Horkheimer
Karsten Habermas
Ralf Bloch
nimmt nach 15 Jahren endlich wieder das Ruder in die Hand. Tourt diesmal nicht mit dem Sendungsbewusstsein, ob sich der Marxismus im Stalinismus bis zur Unkenntlichkeit oder Kenntlichkeit verwandelt hat, durch die Häfen.
auf den Regattabahnen buten & binnen gefürchtet. Wegen seiner kulturkritischen Position zum Verblendungszusammenhang der bürgerlichen Gesellschaft nicht unbedingt bei allen Hafenmeistern beliebt.
sammelt zwar seamiles & more, beschäftigt sich aber doch lieber mit der Kritik der Bürgerlichen Gesellschaft – die Segelszene in diesem Fall mal ausgenommen.
dokumentiert Segeltörns und beeinflusst maßgeblich die Entwicklung der deutschen Segelwissenschaften, die Moral- und Sozialphilosophie und eine vielbeachtete Diskurstheorie der Moral und des intern. Seerechts.
entwickelt als Navigator seine Philosophie des zwischen Nicht-Mehr- und Noch-Nicht-Sein, die sozialwissenschaftlich methodologisch bisher leider noch nicht in die Logbücher aufgenommen worden ist.
Getreu dem Motto „Ein Tag ohne Bier ist wie ein Tag ohne Wein“ haben die Dschunxx bereits im Heimathafen Hannover reichlich Proviant gebunkert, sodass in Heiligenhafen nur noch geringe Mengen ergänzt werden. Und nachdem die persönliche Ausrüstung gestaut und die Kojen bezogen sind vereinbart die Crew, die lokale Wirtschaft* durch eine entsprechende Nahrungsaufnahme zu fördern. Später erfolgt an Bord der „Surprise“ die erste Rate der Sicherheitseinweisung (innen) und das vorläufige „Briefing“ für den möglichen Kurs, bevor unsere Denkercrew in einen tiefen Schlaf fällt.
* hier ist die Rede vom Seestern, gleich am Yachthafen
Freitag, 07. September 07: Heiligenhafen - Lübeck
Wetterbericht: NW 4 – 5, Böen 5 – 6
„Reise, Reise“ braucht an diesem Morgen niemand aussingen, die Bagger von der Baustelle nebenan machen einen guten job, die Crew ist hellwach. Frühstück und Backschaft gehen Hand in Hand, alle packen mit an. Dann ein kurzes Briefing, was geht, was nicht, die Sicherheitseinweisung an Deck und die Rolleneinteilung für's erste Ablegen übernimmt der Skipper noch selbst (später stellt sich die Mannschaft beinahe von selbst auf).
Um 1045 sind die Leinen los, die Fender verstaut, jetzt geht's los. Und weil die Logge hakt, gibt's noch 100 m Rückwärtsfahrt, doch dann nehmen wir unter Vollzeug Kurs auf das Fehmarnsundfahrwasser. Wir sind noch keine zwei Minuten unterwegs, als eine Böe „Surprise“ hart auf die Seite legt. Zum Glück bringt der Rudergänger das Boot schnell wieder unter Kontrolle, aber die Botschaft haben wir verstanden: Reffen.
Und gerefft machen wir mit 6 – 7 Knoten gut Fahrt, bereits eine Stunde nach dem Ablegen passieren wir die Fehmarnsundbrücke und der Nordwest zwingt uns im Fahrwasser zum Schmetterlingssegeln. Die kurze Verschnaufpause nutzen wir zur Kartenarbeit und die Navigatoren koppeln sich bis Lübeck durch, voraussichtliche Ankunft 1800.
Je mehr wir uns auf SSO-Kurs Dameshöved nähern, wird aus dem Fünfer zunehmend ein Sechser. Die Segelgarderobe wird von der aufmerksamen Crew immer wieder angepasst und „Surprise“ rauscht mit 7, in Böen sogar mit 8 Knoten auf Travemünde zu. Da kommt richtig Freude auf und der Skipper soll, dieses Tempo weder von „Kalami“ noch von seinem Golf 1 gewohnt, bereits weihnachtlichen Glanz in den Augen haben. Eine schöne Bescherung, wäre da nicht der Plotter, der weder auf den Skipper noch auf die Crew hören will, es wäre ein einziges Fest geworden. Nun muss man zur Entschuldigung sagen, dies ist der wirklich allererste Törn mit der „Surprise“ und der optimale Kurs liegt auch ohne Plotter an.
Um 1700 erreichen wir Travemünde. Wegen der Großschifffahrt läuft Kanal 13 (Trave Traffic) mit und bis zu den kreuzenden Autofähren laufen wir unter Motor. Natürlich kommt uns eine Riesenfähre entgegen und Du bekommst als Rudergänger feuchte Hände, wenn vor Dir das Lotsenboot ablegt, die Personenfähre zum Priwall kreuzt und die „Sven Johannsen“ Touristen über die Untertrave befördert. Da bleibt nicht mehr viel Platz und keinen Augenblick Zeit für die „Passat“ oder den alten Leuchtturm, wir müssen sehen, dass wir hier heile durchkommen. Nach der „einsamen“ Überfahrt plötzlich so eine Menge Leben, aber leider kaum noch Wind. Die Genua wird auf der Untertrave ziemlich gequält und gekniffen, sie zieht uns noch ein paar Meilen, aber dann haben wir das bisschen Wind nur noch von vorn…
Es gibt viel zu sehen auf der Untertrave. Wunderbare Landschaft, herrliche Ankerbuchten, die abgerissene Herrenbrücke, Industriebrache, wie heißt eigentlich dieses wunderbare Dorf am östlichen Ufer, die Mündung der Schwartau folgt, die Teerhofinsel, Hafen, eine Klappbrücke die noch nicht klappt und endlich das wunderbare Weltkulturerbe mit den sieben Türmen. Beide Bordfotografen (Nikon gegen Canon) in Hochform, während die Seeleute entscheiden, rückwärts an den Schlengel im Hansahafen zu gehen, es ist der letzte freie Platz. Souverän steuert Torgen die „Surprise“ durch die schmale Einfahrt an den Schlengel und um 1815 sind wir nach 41,3 sm beinahe mittendrin in Lübeck. Von wegen Hafenkino, da habt ihr euch geschnitten.
Wetterbericht: NW 4 – 5, Böen 5 – 6
„Reise, Reise“ braucht an diesem Morgen niemand aussingen, die Bagger von der Baustelle nebenan machen einen guten job, die Crew ist hellwach. Frühstück und Backschaft gehen Hand in Hand, alle packen mit an. Dann ein kurzes Briefing, was geht, was nicht, die Sicherheitseinweisung an Deck und die Rolleneinteilung für's erste Ablegen übernimmt der Skipper noch selbst (später stellt sich die Mannschaft beinahe von selbst auf).
Um 1045 sind die Leinen los, die Fender verstaut, jetzt geht's los. Und weil die Logge hakt, gibt's noch 100 m Rückwärtsfahrt, doch dann nehmen wir unter Vollzeug Kurs auf das Fehmarnsundfahrwasser. Wir sind noch keine zwei Minuten unterwegs, als eine Böe „Surprise“ hart auf die Seite legt. Zum Glück bringt der Rudergänger das Boot schnell wieder unter Kontrolle, aber die Botschaft haben wir verstanden: Reffen.
Und gerefft machen wir mit 6 – 7 Knoten gut Fahrt, bereits eine Stunde nach dem Ablegen passieren wir die Fehmarnsundbrücke und der Nordwest zwingt uns im Fahrwasser zum Schmetterlingssegeln. Die kurze Verschnaufpause nutzen wir zur Kartenarbeit und die Navigatoren koppeln sich bis Lübeck durch, voraussichtliche Ankunft 1800.
Je mehr wir uns auf SSO-Kurs Dameshöved nähern, wird aus dem Fünfer zunehmend ein Sechser. Die Segelgarderobe wird von der aufmerksamen Crew immer wieder angepasst und „Surprise“ rauscht mit 7, in Böen sogar mit 8 Knoten auf Travemünde zu. Da kommt richtig Freude auf und der Skipper soll, dieses Tempo weder von „Kalami“ noch von seinem Golf 1 gewohnt, bereits weihnachtlichen Glanz in den Augen haben. Eine schöne Bescherung, wäre da nicht der Plotter, der weder auf den Skipper noch auf die Crew hören will, es wäre ein einziges Fest geworden. Nun muss man zur Entschuldigung sagen, dies ist der wirklich allererste Törn mit der „Surprise“ und der optimale Kurs liegt auch ohne Plotter an.
Um 1700 erreichen wir Travemünde. Wegen der Großschifffahrt läuft Kanal 13 (Trave Traffic) mit und bis zu den kreuzenden Autofähren laufen wir unter Motor. Natürlich kommt uns eine Riesenfähre entgegen und Du bekommst als Rudergänger feuchte Hände, wenn vor Dir das Lotsenboot ablegt, die Personenfähre zum Priwall kreuzt und die „Sven Johannsen“ Touristen über die Untertrave befördert. Da bleibt nicht mehr viel Platz und keinen Augenblick Zeit für die „Passat“ oder den alten Leuchtturm, wir müssen sehen, dass wir hier heile durchkommen. Nach der „einsamen“ Überfahrt plötzlich so eine Menge Leben, aber leider kaum noch Wind. Die Genua wird auf der Untertrave ziemlich gequält und gekniffen, sie zieht uns noch ein paar Meilen, aber dann haben wir das bisschen Wind nur noch von vorn…
Es gibt viel zu sehen auf der Untertrave. Wunderbare Landschaft, herrliche Ankerbuchten, die abgerissene Herrenbrücke, Industriebrache, wie heißt eigentlich dieses wunderbare Dorf am östlichen Ufer, die Mündung der Schwartau folgt, die Teerhofinsel, Hafen, eine Klappbrücke die noch nicht klappt und endlich das wunderbare Weltkulturerbe mit den sieben Türmen. Beide Bordfotografen (Nikon gegen Canon) in Hochform, während die Seeleute entscheiden, rückwärts an den Schlengel im Hansahafen zu gehen, es ist der letzte freie Platz. Souverän steuert Torgen die „Surprise“ durch die schmale Einfahrt an den Schlengel und um 1815 sind wir nach 41,3 sm beinahe mittendrin in Lübeck. Von wegen Hafenkino, da habt ihr euch geschnitten.
Alle Fotos von Karsten Reumann - vielen Dank
Wir hatten ja wochenlang Zeit, uns auf die Übergabe zu freuen. Wochenlang kein Boot und das während der schönsten Wochen des Jahres. Okay, wir haben uns auf den Azoren gut erholt, aber Schiffe gucken ist was anderes, als selbst damit zu segeln. Klar sind Gespräche mit Weltumseglern im Hafen hochinteressant, liebe Grüße übrigens nach Osnabrück, aber selbst am Rad drehen ist doch durch nichts zu toppen.
Und wenn dann endlich der Tag gekommen ist, hast du alle Hände voll zu tun, gibt es während des Überführungstörns so viel Neues zu entdecken, musst du so viel lernen, dass keine Zeit für eine interessante Dokumentation für die homepage bleibt. Zum Glück hat sich Vorbesitzer Torsten während der 31 Meilen sogar um das Logbuch gekümmert und nicht nur dafür ein herzliches Dankeschön. Für uns waren es einfach aufregende Stunden, auch wenn für unseren "Coach" ein viel zu laues Lüftchen wehte.
Insofern gibt es hier auch nur ein paar Impressionen von unserer ersten Reise von Neustadt i.H. nach Heiligenhafen und von der "Surprise", die bald einen neuen Namen bekommen wird - nur welchen? Hast Du vielleicht ne Idee?
Na klar, gab's von Torsten ne intensive Einweisung ...
... insbesondere in das Segeln mit dem Blister
Mit dem Blister kommt ...
...richtig Fahrt ins Schiff
Hier laufen alle Infos zusammen
... und hier natürlich auch noch.
Eine Badeplattform hatten wir noch nie (Foto Axel Krajewski)
"Katinkas" Monika vom Empfangskommitee
Nach dem Einzug in Salon ...
... und Pantry sprudeln die Ideen.
Endlich Platz für ein richtiges Bücherregal ...
... und eine Kuchenbude für mindestens 6 Leute
Willkommensgruß am neuen Liegeplatz ...
... Einseinsnull* an Steg 5 - gleich vorn an Backbord
*Nicht das hier jemand auf die Idee kommt, 110 wäre auch die Notrufnummer auf See. Da bleibt es per Handy weiterhin bei der 124124.
Als wär' so viel Freude schon zu viel für uns, produziert der Skipper (das bin ich) seine bisher peinlichste Panne, sozusagen die Mutter aller Pleiten. Klar, wenn der Wassertank leer ist wird in jahrelanger Gewohnheit der Wasserschlauch an Steuerbord in den Tankstutzen eingeführt, der Hahn aufgedreht ... nur ist auf diesem Schiff der Dieseltank nunmal an Steuerbord und der ist nun randvoll - mit Wasser und Diesel! Ja, lacht nur. Monika von der "Katinka" kommentiert treffend, "Segeln ist eine Wundertüte, es gibt immer wieder Überraschungen". "Da ist was dran", murmelt der Ölprinz kleinlaut und wünscht sich, dass der Name "Surprise" dennoch für ein gutes Omen steht.
Vermutlich wollte der Skipper mit dieser völlig überflüssigen Panne seine Bewerbung für dieses wunderbare Buch abliefern:
Seglerbeichten - Yachties erleichtern ihr Gewissen
„Jeder Yachtsegler, der zur See gefahren ist, hat eine Leiche im Keller, weiß um ein Ereignis, das er lieber vergessen möchte, das aber dennoch auf seinem Gewissen lastet.“ Zu dieser Erkenntnis kam vor zwanzig Jahren der damalige Herausgeber des englischen Segelmagazins YACHTING MONTHLY. Aus seinen eigenen Erfahrungen als aktiver Segler, aus zahllosen Gesprächen und haufenweise Briefen erkannte er den Drang aller Yachtsegler, ihre peinlichsten „Heldentaten“ zu gestehen. Daraus entstand eine der beliebtesten Seiten der Zeitschrift, die Rubrik „Seglerbeichten“.
Delius Klasing Verlag Bielefeld, 144 Seiten, 45 Illustrationen von Mike Peyton, Format 12 x 18 cm, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-7688-1458-4; EUR: 12.90
Und wenn dann endlich der Tag gekommen ist, hast du alle Hände voll zu tun, gibt es während des Überführungstörns so viel Neues zu entdecken, musst du so viel lernen, dass keine Zeit für eine interessante Dokumentation für die homepage bleibt. Zum Glück hat sich Vorbesitzer Torsten während der 31 Meilen sogar um das Logbuch gekümmert und nicht nur dafür ein herzliches Dankeschön. Für uns waren es einfach aufregende Stunden, auch wenn für unseren "Coach" ein viel zu laues Lüftchen wehte.
Insofern gibt es hier auch nur ein paar Impressionen von unserer ersten Reise von Neustadt i.H. nach Heiligenhafen und von der "Surprise", die bald einen neuen Namen bekommen wird - nur welchen? Hast Du vielleicht ne Idee?
Na klar, gab's von Torsten ne intensive Einweisung ...
... insbesondere in das Segeln mit dem Blister
Mit dem Blister kommt ...
...richtig Fahrt ins Schiff
Hier laufen alle Infos zusammen
... und hier natürlich auch noch.
Eine Badeplattform hatten wir noch nie (Foto Axel Krajewski)
"Katinkas" Monika vom Empfangskommitee
Nach dem Einzug in Salon ...
... und Pantry sprudeln die Ideen.
Endlich Platz für ein richtiges Bücherregal ...
... und eine Kuchenbude für mindestens 6 Leute
Willkommensgruß am neuen Liegeplatz ...
... Einseinsnull* an Steg 5 - gleich vorn an Backbord
*Nicht das hier jemand auf die Idee kommt, 110 wäre auch die Notrufnummer auf See. Da bleibt es per Handy weiterhin bei der 124124.
Als wär' so viel Freude schon zu viel für uns, produziert der Skipper (das bin ich) seine bisher peinlichste Panne, sozusagen die Mutter aller Pleiten. Klar, wenn der Wassertank leer ist wird in jahrelanger Gewohnheit der Wasserschlauch an Steuerbord in den Tankstutzen eingeführt, der Hahn aufgedreht ... nur ist auf diesem Schiff der Dieseltank nunmal an Steuerbord und der ist nun randvoll - mit Wasser und Diesel! Ja, lacht nur. Monika von der "Katinka" kommentiert treffend, "Segeln ist eine Wundertüte, es gibt immer wieder Überraschungen". "Da ist was dran", murmelt der Ölprinz kleinlaut und wünscht sich, dass der Name "Surprise" dennoch für ein gutes Omen steht.
Vermutlich wollte der Skipper mit dieser völlig überflüssigen Panne seine Bewerbung für dieses wunderbare Buch abliefern:
Seglerbeichten - Yachties erleichtern ihr Gewissen
„Jeder Yachtsegler, der zur See gefahren ist, hat eine Leiche im Keller, weiß um ein Ereignis, das er lieber vergessen möchte, das aber dennoch auf seinem Gewissen lastet.“ Zu dieser Erkenntnis kam vor zwanzig Jahren der damalige Herausgeber des englischen Segelmagazins YACHTING MONTHLY. Aus seinen eigenen Erfahrungen als aktiver Segler, aus zahllosen Gesprächen und haufenweise Briefen erkannte er den Drang aller Yachtsegler, ihre peinlichsten „Heldentaten“ zu gestehen. Daraus entstand eine der beliebtesten Seiten der Zeitschrift, die Rubrik „Seglerbeichten“.
Delius Klasing Verlag Bielefeld, 144 Seiten, 45 Illustrationen von Mike Peyton, Format 12 x 18 cm, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-7688-1458-4; EUR: 12.90
Das ist unsere Neue "Surprise"
Die Bavaria 37-3 aus 2001 misst 11,55 m in der Länge (8,90m LWL), Breite 3,68 m, Tiefgang 1,85 m, Durchfahrthöhe 17,00 m
Rumpfgeschwindigkeit 7,22 Kn
Gewicht 5.360 kg, Kielballast 1.780 kg (33,2 %)
3 Kabinen, 6 Kojen, 1 Nasszelle
26 qm Rollgroßsegel, 31 qm Rollgenua, Blister 65 qm
Volvopenta MD 2030, 21 kw = 29 PS
Sorry für die scheinbar unterschiedlichen Holzfarben auf den Fotos. Das ist natürlich nicht so, ich musste zu dunkle Fotos nachbearbeiten. Nach der Übergabe am 18. August gibts neue Fotos und den Törnbericht von der Jungfernfahrt.
Salon
Pantry mit TV
Vorschiffskabine
Stb. Achterkabine
Naviplatz
Steuersäule mit Plotter
29 PS Volvopenta MD 2030
Kuchenbude, Steuersäule und Cockpittisch
Teakdeck weit & breit
Wer genau wissen möchte, was das denn nun für ein Boot ist, der kann hier den Bootstest aus dem Palstek 1/2001 lesen oder downloaden. Hierzu musst Du wissen, dass vom Palstek die baugleiche 37-2 getestet wurde, die lediglich über eine andere Raumaufteilung verfügt. Rumpf und Rigg sind gleich. Die im Test formulierten Probleme mit dem Rollgroß gehören längst der Vergangenheit an. Vielen Dank für den Test an den Palstek - und hier findest Du diese wunderbare Segelzeitschrift: www.palstek.de
Die Bavaria 37-3 aus 2001 misst 11,55 m in der Länge (8,90m LWL), Breite 3,68 m, Tiefgang 1,85 m, Durchfahrthöhe 17,00 m
Rumpfgeschwindigkeit 7,22 Kn
Gewicht 5.360 kg, Kielballast 1.780 kg (33,2 %)
3 Kabinen, 6 Kojen, 1 Nasszelle
26 qm Rollgroßsegel, 31 qm Rollgenua, Blister 65 qm
Volvopenta MD 2030, 21 kw = 29 PS
Sorry für die scheinbar unterschiedlichen Holzfarben auf den Fotos. Das ist natürlich nicht so, ich musste zu dunkle Fotos nachbearbeiten. Nach der Übergabe am 18. August gibts neue Fotos und den Törnbericht von der Jungfernfahrt.
Salon
Pantry mit TV
Vorschiffskabine
Stb. Achterkabine
Naviplatz
Steuersäule mit Plotter
29 PS Volvopenta MD 2030
Kuchenbude, Steuersäule und Cockpittisch
Teakdeck weit & breit
Wer genau wissen möchte, was das denn nun für ein Boot ist, der kann hier den Bootstest aus dem Palstek 1/2001 lesen oder downloaden. Hierzu musst Du wissen, dass vom Palstek die baugleiche 37-2 getestet wurde, die lediglich über eine andere Raumaufteilung verfügt. Rumpf und Rigg sind gleich. Die im Test formulierten Probleme mit dem Rollgroß gehören längst der Vergangenheit an. Vielen Dank für den Test an den Palstek - und hier findest Du diese wunderbare Segelzeitschrift: www.palstek.de
Mit der Idee, später mal Mitsegeltörns anzubieten, beginnt für uns die Suche nach dem „idealen“ Schiff Anfang November auf der Hanseboot 2006 und setzt sich danach bis in den April 2007 fort. Das Boot soll sich vor allen Dingen sicher und leicht auch mit unerfahrenen Gästen segeln lassen, mindestens über 6 komfortable Kojen verfügen, keine 12 m lang sein und eine Dusche wäre auch nicht schlecht. Maximaler Speed ist unsere Sache nicht.
Bei der Hanseboot wird die (für uns) unbezahlbare neue „Hanse 370“ Traumschiff und Orientierung zugleich. So oder so ähnlich soll unsere Neue werden. Mit allen in den Segelforen verbreiteten Vorurteilen gegenüber dem größten deutschen Anbieter, lassen wir die Bavarias lieber gleich Bb. liegen und verlustieren uns bei den unbezahlbaren Malös, Comfortinas, Dehlers, Elans und wie sie alle heißen. Nein, das war keine vertane Zeit, gut angelegte sogar, denn nun kennen wir die Messlatte. Letztes Kriterium der Preis: Mehr als 80.000 € sind nicht in der Schatulle.
Wir sind also im Gebrauchtbootmarkt unterwegs. Und das ist manchmal ein Haifischbecken, sage ich Dir, aber wo suchen? Es gibt vier bedeutende deutschsprachige Portale, in denen ich gesucht und gefunden habe: Das interessanteste Portal ist sicher www.boatshop24.com. Für den Bereich der Ostsee, aber inzwischen verwässert das zusehends, gehört auf jeden Fall auch ein Blick auf www.scanboat.com. Viele Yachten begegnen uns auf beiden Portalen und ich habe unsere Targa 96 auch wirklich überall zum Verkauf angeboten. Ganz interessant ist www.netboat.com. Weil diese Seite von der Bootsbörse betrieben wird, findest Du diese Angebote auch in der (gedruckten) Ausgabe der Bootsbörse, das ist für Anbieter oder Sucher interessant die keine Erfahrung mit dem www haben, die gibt es nämlich auch noch. Wer auf diesen Plattformen nicht fündig wird, der kann es noch auf www.yachtworld.com versuchen. Auf dieser Seite bieten ausschließlich Makler oder Broker ihre Boote an. Von Privat an Privat ist hier tabu. Gegen all diese Angebote ist der online Gebrauchtbootmarkt der Yacht eine Spielwiese, aber die Anzeigen in der Zeitschrift sind hochinteressant. Oft inserieren Anbieter, die sich im digitalen Zeitalter nicht zurechtfinden (oder nicht wollen). Fotos per mail? Ausrüstungsliste als Datei? Habe ich noch nie gemacht, hörte ich mehrfach. Wer hier schnell reagiert, hat durchaus die Chance auf ein Schnäppchen.
Und Holland ist super spannend. Das Wassersportparadies verfügt über den größten Gebrauchtbootmarkt in Nordeuropa, der sich z.B. auch über www.botenbank.nl oder www.botentekoop.nl erschließt. Doch Achtung, in Holland ticken die Uhren anders. Von Privat an Privat wird selten verkauft, das läuft meist über die Broker - die Provision zahlt der Verkäufer. Und nennt der potentielle Käufer einen Preis (in unserem Sinne von verhandeln), so gilt der bereits als verbindlich. Die holländischen Gerichte verstehen da gar keinen Spaß (Info aus dem Yachtforum). Okay, mir hat kein Holländer sondern ein deutscher Segler den Spaß verdorben, aber wer zuletzt lacht … siehe mein Bad im Haifischbecken Bootskauf. In Holland kannst Du vermutlich mehrere Boote gleichen Typs sogar an einem Tag besichtigen, so dicht liegen die hier beieinander.
Hast Du verschiedene Bootstypen im Visier, spitzt ein Testbericht die Entscheidung zu und macht auf Mängel und Schwachstellen aufmerksam. Leider ist nicht für jede Yacht ein Test auf dem Markt, aber wir hatten mit der 37er Glück. Testberichte findest Du gegen klingende Münze bei www.yacht.de oder im www.segeln-magazin.de jeweils unter Test & Technik. Kleinvieh macht für die Branchenriesen eben auch Mist. Der Palstek www.palstek.de veröffentlicht die Testberichte dankenswerterweise kostenlos zum download, damit ist der Palstek vorbildlich einsame Spitze.
Zurück zu unserer Suche: Aufgrund der eigenen Vorgaben hatten wir uns bereits im März für eine 37er Bavaria entschieden und auch der Test aus dem Palstek bestätigte unseren Kurs. Wir mussten nur noch die Richtige finden. "Kauf die bloß nicht", hörten wir hin und wieder von Leuten, die sowieso alles besser wissen. Begeisterung dagegen von Seglern, die selbst ne 37er segeln. Aber dann sollte es plötzlich doch die größere Bavaria 39 Caribik werden, weil die zwei Kojen mehr hat. Die 39 C ist aber nun mal 12,15 m lang, verfügt über 2 WC hat aber nicht mal Platz für einen Fäkaltank, dazu eine blöde Pantry und wurde 1993 zuletzt gebaut. Die Maschinen sind inzwischen 15 bis 17 Jahre alt und da die Boote meist in Charter gelaufen sind, ist häufig ein Refit fällig: Maschine, Teakdeck, Rigg, Segel … damit wollen wir in den nächsten Jahren nichts zu tun haben, also doch wieder eine 37er? Ja, genau die.
So ist es nun die topfitte und sehr gut ausgestattete 37-3 aus 2001, mit knapp 400 Motorstunden aus Neustadt geworden. Klar mussten wir am Ende unsere klamme Schatulle noch ein wenig weiter öffnen, aber dafür haben wir diese Yacht, gekoppelt mit einem Einführungstörn durch den Vorbesitzer, selbst die 31 sm von Neustadt i.H. nach Heiligenhafen überführt - und nicht aus Holland, Kroatien oder Griechenland. Übrigens gab es 2007 in Deutschland bisher nur zwei 37-3 zu kaufen. In Holland noch zwei, drei vergleichbare Boote, aber die Yachten im Mittelmeer sind fast alle aus dem Chartergeschäft. Die Preise sind im Mittelmeer (Achtung, meist ohne Mwst.) günstiger und wer in Kroatien oder Griechenland bleiben will hat sein Boot bereits an Ort und Stelle. Der Transport über die Straße, z.B. Marseille – Ostsee (oder umgekehrt) schlägt mit mindestens 7 – 9.000 € zu Buche. Klar geht's auch über die Kanäle in Frankreich „über Land“. Vier bis sechs Wochen bist Du dann von der Rhone über die Kanäle, Mosel und Rhein im günstigsten Falle unterwegs – wenn man den Informationen aus den Seglerforen folgt. Ich habe diese Erfahrung nicht selbst gemacht.
Wie man nun ein Boot kauft und mit welcher Strategie man verhandelt, muss jeder selbst herausfinden. Ganz entscheidend ist, ob Du einziger Kaufinteressent bist oder einer von vielen. Als einziger Kaufinteressent kannst Du es Dir leisten, dem Verkäufer ein Angebot zu machen, anzubieten, was Dir das Boot wert ist. Hier bestimmst Du den Kurs. Bei viel Konkurrenz stehst Du unter Druck, nicht der Verkäufer. Prüfe, was Du in einer solchen Situation, außer der Beteiligung am Preispoker, noch in die Waagschale werfen kannst. Vielleicht eine spätere Übernahme, Winterlagerarbeiten, Reparaturen, Abstriche bei der Ausstattung. Kurz, was hat der Verkäufer davon, wenn er an Dich verkauft.
Für die Bootsbesichtigung solltest Du alles, aber auch alles über diesen Bootstyp wissen. Im Zweifel, das schreiben alle Experten, soll ein Sachverständiger hinzugezogen werden, aber wo beginnen die Zweifel? Die Experten schreiben auch, dass das Boot aus dem Wasser muss. Gut und schön, aber diesen „Spaß“ hätte unser (und sicher auch andere) Verkäufer gar nicht erst mitgemacht, im Grunde stand ja schon der nächste Interessent auf dem Steg. Hier musst Du im Zweifel eben vom Kauf Abstand nehmen. Entscheidend ist , dass Du gut vorbereitet bist, den Test „gefressen“ hast, die Checkliste (gibts im download bei allen Segelmagazinen) im Kopf und die potentiellen Schwachstellen kennst, die Liste abarbeitest, Probe segelst und vor allen Dingen Bargeld für eine Anzahlung in der Tasche!!! Wenn alles passt musst Du das im richtigen Moment auf den Tisch legen – und möglichst den Kaufvertrag dazu (gibt's bei der Yacht oder segeln zum download). Hoffentlich hast Du damit Glück. So hab'n wir das jedenfalls versucht, aber ob das nun wirklich richtig war? Wir haben jedenfalls (noch) keine Zweifel.
Diesen Text gibt's hier im download (pdf. 68 KB)
Bei der Hanseboot wird die (für uns) unbezahlbare neue „Hanse 370“ Traumschiff und Orientierung zugleich. So oder so ähnlich soll unsere Neue werden. Mit allen in den Segelforen verbreiteten Vorurteilen gegenüber dem größten deutschen Anbieter, lassen wir die Bavarias lieber gleich Bb. liegen und verlustieren uns bei den unbezahlbaren Malös, Comfortinas, Dehlers, Elans und wie sie alle heißen. Nein, das war keine vertane Zeit, gut angelegte sogar, denn nun kennen wir die Messlatte. Letztes Kriterium der Preis: Mehr als 80.000 € sind nicht in der Schatulle.
Wir sind also im Gebrauchtbootmarkt unterwegs. Und das ist manchmal ein Haifischbecken, sage ich Dir, aber wo suchen? Es gibt vier bedeutende deutschsprachige Portale, in denen ich gesucht und gefunden habe: Das interessanteste Portal ist sicher www.boatshop24.com. Für den Bereich der Ostsee, aber inzwischen verwässert das zusehends, gehört auf jeden Fall auch ein Blick auf www.scanboat.com. Viele Yachten begegnen uns auf beiden Portalen und ich habe unsere Targa 96 auch wirklich überall zum Verkauf angeboten. Ganz interessant ist www.netboat.com. Weil diese Seite von der Bootsbörse betrieben wird, findest Du diese Angebote auch in der (gedruckten) Ausgabe der Bootsbörse, das ist für Anbieter oder Sucher interessant die keine Erfahrung mit dem www haben, die gibt es nämlich auch noch. Wer auf diesen Plattformen nicht fündig wird, der kann es noch auf www.yachtworld.com versuchen. Auf dieser Seite bieten ausschließlich Makler oder Broker ihre Boote an. Von Privat an Privat ist hier tabu. Gegen all diese Angebote ist der online Gebrauchtbootmarkt der Yacht eine Spielwiese, aber die Anzeigen in der Zeitschrift sind hochinteressant. Oft inserieren Anbieter, die sich im digitalen Zeitalter nicht zurechtfinden (oder nicht wollen). Fotos per mail? Ausrüstungsliste als Datei? Habe ich noch nie gemacht, hörte ich mehrfach. Wer hier schnell reagiert, hat durchaus die Chance auf ein Schnäppchen.
Und Holland ist super spannend. Das Wassersportparadies verfügt über den größten Gebrauchtbootmarkt in Nordeuropa, der sich z.B. auch über www.botenbank.nl oder www.botentekoop.nl erschließt. Doch Achtung, in Holland ticken die Uhren anders. Von Privat an Privat wird selten verkauft, das läuft meist über die Broker - die Provision zahlt der Verkäufer. Und nennt der potentielle Käufer einen Preis (in unserem Sinne von verhandeln), so gilt der bereits als verbindlich. Die holländischen Gerichte verstehen da gar keinen Spaß (Info aus dem Yachtforum). Okay, mir hat kein Holländer sondern ein deutscher Segler den Spaß verdorben, aber wer zuletzt lacht … siehe mein Bad im Haifischbecken Bootskauf. In Holland kannst Du vermutlich mehrere Boote gleichen Typs sogar an einem Tag besichtigen, so dicht liegen die hier beieinander.
Hast Du verschiedene Bootstypen im Visier, spitzt ein Testbericht die Entscheidung zu und macht auf Mängel und Schwachstellen aufmerksam. Leider ist nicht für jede Yacht ein Test auf dem Markt, aber wir hatten mit der 37er Glück. Testberichte findest Du gegen klingende Münze bei www.yacht.de oder im www.segeln-magazin.de jeweils unter Test & Technik. Kleinvieh macht für die Branchenriesen eben auch Mist. Der Palstek www.palstek.de veröffentlicht die Testberichte dankenswerterweise kostenlos zum download, damit ist der Palstek vorbildlich einsame Spitze.
Zurück zu unserer Suche: Aufgrund der eigenen Vorgaben hatten wir uns bereits im März für eine 37er Bavaria entschieden und auch der Test aus dem Palstek bestätigte unseren Kurs. Wir mussten nur noch die Richtige finden. "Kauf die bloß nicht", hörten wir hin und wieder von Leuten, die sowieso alles besser wissen. Begeisterung dagegen von Seglern, die selbst ne 37er segeln. Aber dann sollte es plötzlich doch die größere Bavaria 39 Caribik werden, weil die zwei Kojen mehr hat. Die 39 C ist aber nun mal 12,15 m lang, verfügt über 2 WC hat aber nicht mal Platz für einen Fäkaltank, dazu eine blöde Pantry und wurde 1993 zuletzt gebaut. Die Maschinen sind inzwischen 15 bis 17 Jahre alt und da die Boote meist in Charter gelaufen sind, ist häufig ein Refit fällig: Maschine, Teakdeck, Rigg, Segel … damit wollen wir in den nächsten Jahren nichts zu tun haben, also doch wieder eine 37er? Ja, genau die.
So ist es nun die topfitte und sehr gut ausgestattete 37-3 aus 2001, mit knapp 400 Motorstunden aus Neustadt geworden. Klar mussten wir am Ende unsere klamme Schatulle noch ein wenig weiter öffnen, aber dafür haben wir diese Yacht, gekoppelt mit einem Einführungstörn durch den Vorbesitzer, selbst die 31 sm von Neustadt i.H. nach Heiligenhafen überführt - und nicht aus Holland, Kroatien oder Griechenland. Übrigens gab es 2007 in Deutschland bisher nur zwei 37-3 zu kaufen. In Holland noch zwei, drei vergleichbare Boote, aber die Yachten im Mittelmeer sind fast alle aus dem Chartergeschäft. Die Preise sind im Mittelmeer (Achtung, meist ohne Mwst.) günstiger und wer in Kroatien oder Griechenland bleiben will hat sein Boot bereits an Ort und Stelle. Der Transport über die Straße, z.B. Marseille – Ostsee (oder umgekehrt) schlägt mit mindestens 7 – 9.000 € zu Buche. Klar geht's auch über die Kanäle in Frankreich „über Land“. Vier bis sechs Wochen bist Du dann von der Rhone über die Kanäle, Mosel und Rhein im günstigsten Falle unterwegs – wenn man den Informationen aus den Seglerforen folgt. Ich habe diese Erfahrung nicht selbst gemacht.
Wie man nun ein Boot kauft und mit welcher Strategie man verhandelt, muss jeder selbst herausfinden. Ganz entscheidend ist, ob Du einziger Kaufinteressent bist oder einer von vielen. Als einziger Kaufinteressent kannst Du es Dir leisten, dem Verkäufer ein Angebot zu machen, anzubieten, was Dir das Boot wert ist. Hier bestimmst Du den Kurs. Bei viel Konkurrenz stehst Du unter Druck, nicht der Verkäufer. Prüfe, was Du in einer solchen Situation, außer der Beteiligung am Preispoker, noch in die Waagschale werfen kannst. Vielleicht eine spätere Übernahme, Winterlagerarbeiten, Reparaturen, Abstriche bei der Ausstattung. Kurz, was hat der Verkäufer davon, wenn er an Dich verkauft.
Für die Bootsbesichtigung solltest Du alles, aber auch alles über diesen Bootstyp wissen. Im Zweifel, das schreiben alle Experten, soll ein Sachverständiger hinzugezogen werden, aber wo beginnen die Zweifel? Die Experten schreiben auch, dass das Boot aus dem Wasser muss. Gut und schön, aber diesen „Spaß“ hätte unser (und sicher auch andere) Verkäufer gar nicht erst mitgemacht, im Grunde stand ja schon der nächste Interessent auf dem Steg. Hier musst Du im Zweifel eben vom Kauf Abstand nehmen. Entscheidend ist , dass Du gut vorbereitet bist, den Test „gefressen“ hast, die Checkliste (gibts im download bei allen Segelmagazinen) im Kopf und die potentiellen Schwachstellen kennst, die Liste abarbeitest, Probe segelst und vor allen Dingen Bargeld für eine Anzahlung in der Tasche!!! Wenn alles passt musst Du das im richtigen Moment auf den Tisch legen – und möglichst den Kaufvertrag dazu (gibt's bei der Yacht oder segeln zum download). Hoffentlich hast Du damit Glück. So hab'n wir das jedenfalls versucht, aber ob das nun wirklich richtig war? Wir haben jedenfalls (noch) keine Zweifel.
Diesen Text gibt's hier im download (pdf. 68 KB)
Gleich nach dem Einhandtörn haben sich Monika und Ralf für "Kalami" entschieden. Am 03. Juli 07 haben die Beiden "Kalami" übernommen, die zukünftig unter dem Namen "Katinka" segeln wird. Beide haben lange gesucht, aber sich kurzentschlossen für unsere finnische Targa 96 entschieden. Ist ja auch ein prima Boot, zudem mit neuer Maschine (24,4 Betriebsstunden bei Übergabe) und neuer Kuchenbude. Der unkomplizierten Übergabe folgt mit der Einweisung ein kurzer "Ausflug vor die Haustür" bis Heiligenhafen Ost. Leider treibt uns der einsetzende Regen unter die Kuchenbude - an Segeln ist da leider nicht zu denken. Unter den Augen der Wasserschutzpolizei wird vorwärts und rückwärts gesteuert, kommen wir dem Radeffekt auf die Spur, finden dass das GPS zum Piepen ist, aber dann geht's zurück an den gewohnten Platz im Yachthafen, die unselige Werftzeit ist beendet.
M.M. (Monika Maynard)
Die neuen Eigner
Nebenbei smalltalk und die Erkenntnis maritimer Gemeinsamkeiten der beiden gelernten Matrosen: Der eine Ralf startete seine maritime Karriere 1966 auf dem Segelschulschiff "Deutschland" in Bremen und fuhr mit der DDG Hansa zwischen Nordamerika und Burma (das hieß damals noch so), während der andere Ralf 1968 in Travemünde startete, mit dem Norddeutschen Lloyd auf Große Fahrt ging und heute die Interessen und den Einsatz der Kanalsteurer (www.kanalsteurer.de) im Nord-Ostseekanal organisiert. Dass beide das Segeln erst "im hohen Alter" entdecken ist wenigstens diese Bemerkung wert. Wer nun glaubt, der erfahrene Kanalsteurer geht wie selbstverständlich ans Ruder ... nein, da steht längst Monika und ich weiß nicht warum mir ausgerechnet jetzt John Maynard einfällt.
Der erste Anleger an Steg 5/43 klappt vorzüglich und beim Skippersdinner im "Seestern" stoßen wir an auf Allzeit Gute Fahrt.
Glückwunsch, gute Reise und die Stegnachbarn Uschi und Bernhard wissen jetzt auch bescheid.
Zwei Wochen später dann endlich ein Wetter zum Boot aneignen. "Es ist vollbracht", schrieb uns Monika noch am selben Abend, "ab heute gibt es offiziell die "Katinka". Ich denke, ich habe es gut hin bekommen. Anbei die Fotos von meinem Werk (siehe unten)". Das habt ihr wirklich prima hingekriegt und wir können inzwischen auch gut loslassen. Fairwinds.
Für ganz sentimentale Seglerinnen und Segler ist jetzt ein kleiner Rückblick auf unsere 2.200 sm mit "Kalami" fällig, hier klicken ... (Kalami Bilderbuch)